Auf’m Waasa …

das cannstatter frühlingsfest steht vor der tür und damit auch mein alljährlich zwei mal eintretendes heimatgefühlsinferno denn …

… ich bin mir nicht sicher, was die angemessene reaktion ist: heulen oder kotzen. des tags und auch des nachts sieht man wieder bedirndelte und belederhoste besoffene die s-bahnen überfluten. zuerst denke ich: was machen all die bayern hier? ist ihnen das oktoberfest zu fad geworden. doch mit grausen muss ich feststellen: das sind alles leute von hier. „hier“ bedeutet: aus der gegend, die mehr oder weniger nah an meiner heimat bad cannstatt liegt. und sie alle tragen – wohl mit einem bayerischen virus infiziert und in unkenntnis des lokalen trachtenwesens – dirndl und lederhosen. es schmerzt! es schmerzt schrecklich – in auge und gehirn! da mag ich doch glatt einen shuttleservice einrichten, der die masse der so debil unpassend gekleideten direkt nach münchen verbringt. spenden für dieses projekt werden gerne angenommen … die vorteile dieses bringdienstes sind kaum zu unterschätzen … endlich wieder plätze in bierzelten ohne halbjährige voranmeldung … und vor allem das ende des grauens für die cannstatter seele … so dürfte es wahrhaft frühling werden.

etwas gelernt

eine tolle idee: geldautomat, geld abheben, scheine in empfang nehmen, diese mehrfach zerschneiden, einkaufen gehen, der kassiererin (oder ihrem männlichen kollegen) einen schnipsel in die hand geben und glaubhaft versichern, dass es der teil eines echten geldscheins, also ein gültiges zahlungsmittel ist … eine tolle idee! hab ich von der bank meines misstrauens gelernt. oder war da irgendwo ein denkfehler? verflixt, ich komm nicht drauf. am ende läuft’s wohl darauf hinaus, dass mein geld weg ist, denn „absichtlich beschädigte Euro-Banknoten […] werden nicht ersetzt“ (sagt die bundesbank) … das ist kuschelig, denn mit deren geld klappt’s ja. das nennt sich dann geldschöpfung in der kreditvergabe. … ich hab‘ den denkfehler immer noch nicht gefunden. na ja, ich werd‘ mal drüber schlafen. gute nacht allerseits.

ostern macchiato

das ist mal eine ganz besondere angelegenheit. während der nikolaus mittlerweile in badeshorts geschenke austeilen kann, versinkt der osterhase bis zu seinen osterhasenohren in unterfränkischem neuschnee. wer hätte gedacht, dass der multimedial auszuschlachtende klimawandel tatsächlich das gefühlte klima wandelt. was nun kann es schöneres geben, als in dieser in weiß getauchten osterzeit das fest der auferstehung des auferstandenen hoch über der stadt der würze zu begehen – im schatten der beeindruckend qudratisch praktisch liturgisch-feierlich auszuschlachtenden festung auf mariens berge. leise fallen am morgen die weißen flocken herab, gleichsam der milchschaum der österlichen feierlichkeit. im grabig dunklen festungsgang spüren wir der stille und dunkelheit der gruft nach, fühlen wir, wie die schatten uns umfangen. und dann … bekommen wir einen eindruck davon, dass in diesen zeiten der kachelmannschen klimafluktuationen auch der kirche und ihrer andächtigkeit ein scharfer wind mit ungefähr 100db ins gesicht und respektive um die ohren weht. wer hätte gedacht, dass schon am frühen morgen völlig unliturgisch auf dem marienberg mit schwerem gerät die österliche schaumkrone von den fuß- und fahrwegen getilgt wird. mitten ins „derr herr ist auferstanden“ rattert dieser giftgrüne schneeschipptraktor den festungshof hinauf und hinunter, dass uns das nachfühlen des österlichen schreckens nicht mehr sonderlich schwer fällt. dem treckerfahrer ist anzusehen, dass rücksichtsvolle feinfühligkeit im bezug auf andächtige osterfeiergruppen bei seiner anstellung nicht zu den anforderungen im bereich sozialkompetenz gehört haben kann. nun denn, wir österlichen feierenden fliehen diesen ort des frühösterlichen getöses und machen uns mit den erloschenen osterteelichternimpraktischenplastikbecher auf zum blick über und gebet für die stadt. langsam kehrt die andächtigkeit zurück und die kühle des fallenden schnees umfängt meine unbehandschuhten finger. ich hoffe doch, dass die österlichen gebete nicht umsonst sind, sie nicht verhallen wie ein hauch im wind, sich auflösen wie ein durchnässtes liturgieblatt im neuschnee und wie meine 4 euro im festen marienburger parkautomaten. wenn schon das gebet verpuffen könnte, ich hoffe, die stadt würzburg weiß meine osterzwangskollekte gut zu verwenden … ist es der berühmte unterschied zwischen kostenlos und umsonst? wer beten kann, kann auch zahlen! einen wunderschönen tag allerseits.

apfelbüchlein

und wenn morgen die welt unterginge, ich würde heute nochmal ein apfelbüchlein kaufen. warum? z.b. weil der airport so einwandfrei funktioniert. airport, was für ein wort. ein hafen in der luft. da werden bits und bytes durch den äther gewirbelt, zur freude aller, die mit auf safari sind. wenn nur das ganze leben so einfach anzugehen wäre wie ein apfelbuch. wer kann dazu schon nein sagen … angesichts des auslaufenden weihnachtsgelds. aber es ist nicht alles so einfach zu handhaben wie ein apfelbuch. manche dinge sind gedanken, abbilder des irrealen geschehens, das sich jeden tag vor den augen, ohren, händen des durchschnittlich lebenden abspielt. was war gleich noch eine exit strategie? eine möglichkeit, so gut wie möglich aus einer sache raus zu kommen, ohne das eigentliche ziel erreicht zu haben. wie übersetzt man dies nun in das wirkliche leben? wie war gleich das ziel des lebens? hab ich verpasst, nein, vergessen … wie dem auch sei, vielleicht liegt das eigentliche ziel über dem gewässer am fuße des heiligen berges auf dem sand versteckt. frei nach mose … das unmögliche möglich machen und mit dem stock das todbringende wasser weichen lassen. dann ab durch die mitte, wie die bits und bytes durch die luft, um wieder einen hafen an aderer stelle zu finden, wo sie ihren platz einnehmen können. den platz, für den sie bestimmt sind. die technik ist dem menschen weit voraus. mir zumindest … gute nacht allerseits.

magische zahlen

es gibt zahlen, anhand derer man eine ganze menge festmachen kann. die fitness zum beispiel: herzrate, erreichte kj, gesamtkilometerleistung, zeit pro 1000m brust, … im anschluss daran: verringerter bmi, besseres körperfettverhältnis, kg um 8 uhr. ein ganz eigenes universum verbirgt sich hinter solchen zahlen. wer es nicht kennt hat vermutlich eine schilddrüsenüberfunktion, einen bauch oder die ernährung im griff. glückwunsch! ich habe das nicht. hatte ich noch nie. eine einzige bleibende lebensaufgabe scheint mir das zu sein. ich finde, es gibt nichts komplizierteres als essen. an sich ist es ja nicht so schwierig. mund auf, essen rein, gut kauen vor dem schlucken (frei nach george w. bush), dazu genügend wasser pro tag. nur gibt es böse zahlen, die die sache völlig unkontrollierbar machen: scheiben brot pro mahlzeit, gramm butter pro brotscheibe … am ende eben die guten alten kalorien pro tag. man und auch frau (das weibliche geschlecht kennt sich in diese zahlen erstaunlich gut aus – und schuld sind natürlich die männer, denn sie schauen die frauen abhängig von diesen zahlen mehr oder weniger oft an … so zumindest eine gängige erklärung dieses methematischen geschlechterphänomens) kämpft ernsthaft darum, solche zahlen in den griff zu bekommen, denn erstaunlicherweise zeigen diese vielfach einen etwas diffusen aber höchst real empfundenen wohlfühlfaktor an. und wen diese zahlen nicht einfach kalt lassen, der und die hat meistens mit ihnen zu kämpfen. zwangsläufig scheint der im standardnahrungsüberangebot lebende durchschnittsnordwestler sich je besser zu fühlen, je weniger raum er in der welt einnimmt. ich kenne mich da wirklich aus, obwohl gute (sehr unterschiedliche) freundinnen und freunde zu zeiten meinen, es wäre jammern auf hohem niveau. aber gut, niveau hin oder her … zumindest eine bleibende aufgabe meines lebens ist mir (ganz persönlich für mich selbst) überantwortet. ich freu mich über mathematik insofern, als mein selbstbewußtsein mit der anzahl der geleisteten trainingsminuten proportional steigt. das schlimme ist, dass es mit der anzahl der überdimensionierten mahzeiten exponentiell sinkt. solch ein zusammenhang ist meines erachtens etwas … sagen wir gemein. wahrscheinlich bin ich deshalb theologe und kein mathematiker geworden! freie gnade und so, völlig unabhängig von meinen leistungen und meinem bmi! aber ganz ehrlich: morgens um 7:00 uhr weniger kilos auf die waage zu bringen, das ist schon ein bisschen so, als ob die sonne an einem wunderschönen blauhimmeltag aufgeht! sammeln sie auch regenschirme? gute nacht allerseits.

im osten was neues

da sitze ich nun, habe urlaub und genieße die sonne, die hier so ziemlich zur ersten morgendlichen minute in deutschen landen erscheint. und siehe da, wer hat den landstrich der frühen sonne in ostvorpommern schon quasi „besetzt“? unsere landesverteidigende bundeswehr. ob es was zu bedeuten hat, dass wir hier ganz nah an der polnischen grenze sind? eindrücklich jedenfalls sind die „vorsicht panzer“ schilder und der grollende geschützlärm, der allenthalben und unregelmäßig an meine ohren dringt. merkwüdig fremd ist mir dieses umfeld als ex-zivildienstleistendem. aber auch die liebe bundeswehr gebärdet sich hier recht zivil. um genau zu sein: ich glaube fast, es gibt hier mehr „militärisches schutzgebiet“ schilder als soldaten. wobei, gestern habe ich einen gesehen, einen soldaten. und er plauderte einfach über den gartenzaun hinweg mit einem nachbarn. zugegebenermaßen hatte ich mir die alltägliche existenz eines soldaten (was war gleich die bedeutung der drei hellgrünen nussecken auf dem oberarm?) anders vorgestellt. aber gut: wenn die deutsche bewaffnette friedenstruppe am hindukusch das gute zusammenleben lebensnah vermitteln möchte, dann sollte das tägliche plaudern eindeutig zur steinharten grundausbildung gehören. und so lassen sich denn auch die grenzen zwischen den menschen überwinden, ganz ohne das überflanken von hindernissen. schön schlau unsere soldaten! es geht voran in der truppe. allerdings schaute der dreifach-beeckte noch recht grimmig. daran ist zu arbeiten. aber ich denke, ich sollte nicht zu viel auf einmal von jemandem erwarten, der ein großes maß der täglich zur verfügung stehenden energie in das falten von hemden auf din-a4 format zubringen muss. richtet man schutzgebiete eigentlich nicht zur erhaltung bedrohter arten ein?

müde reime

es ist nacht, ganz schrecklich spät
ach wenn ich nur ins bett gehn tät
es hält mich was hier am pc
sorgt morgen für das schädelweh

ich würd so gern den schalter drücken
muss nochmal schnell das glas mir pflücken
niemand holt mich von hier weg
allein, ich schreib hier ohne zweck

und sinn, wie üblich, meinen blog
das hirn sich manniglich verbog
im erstellen dieser zeilen
bei denen sie hier noch verweilen

lahm ist er, der nächtlich reim
nur aufgeblasen im tamiz-wein
kein mensch sich letztlich interessiert
für das was nach halb zwei passiert

noch nicht mal ich, das macht mich traurig
das radio tönt schrecklich schaurig
aus dem äther voller worte
wer’s hört wünscht sich ne sahnetorte

dem sprecher ins gesicht zu drücken
zu füllen seine wissenslücken
die sach verliert nun ihren reiz.
wünsch gute nacht euch … allerseits!

csi

es ist gut, dass es menschen gibt, denen nichts verborgen bleibt. ja, das ist gut. sie suchen spuren und finden auch welche. immer! das ist sehr wichtig. deshalb wichtig, weil es unterhaltung schafft. und dem standard fernsehschauer (wie ich auch einer bin) überkommt die sicherheit, dass das verbrechen immer spuren hinterlässt, die gewiefte crime scene investigators auch finden. alles wird aufgeklärt. abgesehen davon liebe ich gary sinise … na ja, wir wollen es mal nicht übertreiben. aber so auf gut amerikanisch kann ich es jetzt mal stehen lassen. csi, das ist klasse. aber das wirklich tolle daran ist, dass es nur der opener zu diesem genialen abend ist, der insgesamt den namen csicriminalintentcrossingjordan trägt. jetzt schaue ich zu und später werde ich mich todmüde fragen, ob es das wert war. das interessante ist, dass ich jetzt schon weiß, dass es das nicht wert gewesen sein wird. aber genau das ist es: das problem zu unterscheiden, was kurz und nett und was insgesamt gut ist. was mich stutzig macht ist, dass ich doch ein aufgeklärter und vernünftiger mensch bin … und trotzdem jetzt nicht ins bett gehe … gute nacht allerseits!

schwitzräume, die zweite

jetzt, da es schon mal raus ist, kann ich auch gleich eins nachlegen: denn, ich bin einer erneuten sinnkrise anheim gefallen, die die grundfesten des erwähnten paralleluniversums zu erschüttern vermag (subjektiv zumindest). ein freund und ich ergattern beim eintritt in die saunalandschaft unvermittelt und unerwartet einen aufguß (harzige fichte zur vollen stunde). wir sitzen und schwitzen, es ist herrlich, wie das wasser rinnt und du fühlst, dass sich eine leichte schwere, ein immer wärmer werdender druck einstellt, bei finnischen 90 grad. und der aufgießer gibt alles: zwei eimer voll duftenden wassers, drei packungen durchwedler für alle und eine (etwas sadistisch anmutende) aufforderung, noch eine minute nachzuschwitzen. das schaffen natürlich nur die härtesten der harten. die anderen fliehen die dampfige hitze, raus in die kälte, die dusche, das tauchbecken, den liegestuhl. wer kann schon sagen, welches der schönste moment ist? die wohlige hitze, der erlösende schritt aus der tür, der kälteschock, die spürbare reduktion der herzfrequenz, die schwere ruhe des liegens? wer kann es sagen? die aufgießenden, die auserwählten des saunabetriebs, sie sind doch die eigentlichen könige und königinnen im lande der wellness. und die holzbankschwitzer blicken zu ihnen auf, mögen sie auch noch so weit hinten oben sitzen. nun aber: da geschieht es doch vorgestern, beim allerletzten aufguss, dass der uns vertraute aufgießer des tages (nennen wir ihn ray-moon) den eimer weiterreicht an einen anderen (vermutlich einen unteraufgießer) … und sich selbst – die hierarchie völlig mißachtend – einordnet in die reihe der schweißgetriebenen. es traf mich wie ein schock. alles, was ich bisher über die größe, unnahbarkeit und berufungsgewissheit der aufgießenden dachte, verflüchtigte sich im nebel der desorientierung und ließ mich völlig verwirrt zurück. noch immer weiß ich nicht, wie ich damit umgehen soll. aber mittlerweile habe ich eine hoffnung: vermutlich will der könig im kreise seiner untertanen erforschen, wie er aufgüsse noch schlimmer machen kann, um seine macht auszubauen! ja, so muss es sein. aber ich werde ihn im auge behalten … von meinem platz links oben … und hoffen, dass wenigstens die sauna-gesetze gültig bleiben. wo kämen wir denn hin, wenn auch noch die schwitzenden selbst zu gießen und zu wedeln anfangen? wenn der frauenanteil über 50% stiege? … die welt käme aus den fugen! beachtet das, ihr aufgießenden! vielleicht sollte ich mich bei gelegenheit mal als ratgeber bewerben, damit sie wissen, was sie tun.

mein bekenntnis

ich bin mir ganz sicher, dass sich viele meiner freunde schon länger fragen, was eigentlich mit mir los ist. ich habe all das nun schon so lange mit mir herum getragen. und heute komme ich nicht mehr um die wahrheit herum. ich muss mich dazu bekennen, auch wenn ich sehr viele damit vor den kopf stoßen werde. ich weiß nicht, wer sich nach diesen zeilen von mir abwenden wird. aber die wahren freundschaften bewähren sich erst in der krise, das weiß ich. und so bin ich gespannt, was die zukunft, was die menschen meiner zukunft (so es nach diesen zeilen noch welche geben mag) mit sich bringen werden. manchmal frage ich mich, wie ich all das so lange geheim halten, so lange diese drückende schwere ertragen konnte. konnte ich das? muss wohl, denn bis heute ging es. bis heute … aber nun nicht mehr. reif ist die zeit nicht, nein. für so etwas, so ein bekenntnis, gibt es keine reife zeit. immer ist es zur unzeit. ich spüre, wie ich zu zerreißen drohe. doch vermutlich ist es nur der übergang vom einen schmerz, dem unsäglichen druck, der die seele unter sich zerreibt, zum anderen, dem, der alles entzwei zu reißen vermag. meine brüder sind trügerisch wie ein bach, wie wasserläufe, die verrinnen; trüb sind sie vom eis, wenn über ihnen der schnee schmilzt. zur zeit der hitze versiegen sie; wenn es heiß wird, verdunsten sie in ihrem bett. (hiob 6,15-17) damit bin ich mittendrin … kann nicht mehr anders als zu bekennen: ich bin ein saunagänger. ja, das bin ich. und nun schon seit herbst 2005, als brüder mich verführten und ich mich verführen ließ. zuvor fielen meine hüllen zum zweck der schweißbedingten entschlackungszeremonie nur in engstem kreise der lieben. doch in jenem herbst, da wagte ich mich hinein in den kreis der hüllenlos heiß-kalten wellness-jünger … und -jüngerinnen. und niemals zuvor war mir klar, wie sehr die sauna-welt ein eigenes paralleluniversum ist … und wie die nachfolgerinnen und nachfolger des kelo, der apfelblüten, der eis-minze, gar des medizinischen aufgusses, wahre pilger zur erlösung sind. wie sie sitzen, wenn der messias oder die weibliche auserwählte die kelle im eimer kreisen lässt und das duftende nass auf dem altar der wohlgefühlschaffenden schweisstreibung zu die sinne vernebelndem dampf werden lässt. wie sie anbetend die arme heben, um die heiße luft tief in die lungen aufzunehmen, die mittels kunstvoll geschwungenem handtuch ihnen entgegengeschmettert wird. oh, ihr abtrünnigen, der kalten welt entschwundenen …! und ich, ja ich bekenne: auch ich bin einer von ihnen. einer, der erkannt hat, dass die wahre äußere schöpfung des menschen nicht bei mtv und auf dem catwalk zu finden ist, sondern allein in der nackten begegnung mit der hüllenlosigkeit der normalen saunistinnen und saunisten. na gut, auch normalität passt sich gewissen gegebenheiten an. aber im universum, das den finischen-block-gesetzen gehorcht (die ja überall gut zu lesen sind, nachdem man die richtige – nämlich die eigene – brille im praktischen brillenaufbewahrungsfach mit schweißvernebelten blick zu finden vermochte) ist pure körperlichkeit an sich normal. die schönheit liegt im auge des betrachters … und nirgends hat’s ein betrachter schwerer, als in der sauna … denn: zwischengeschlechtlichen blicken haftet immer der hauch des zu-lange-genauer-hinschauens an. kein universum ist ohne sünde. also blickt mann am besten nicht zu sehr, was mannchmal recht schwer ist. und das ist das problem. ja, das zwingt mich zum bekenntnis (mea culpa …). ich bin sauna-gänger! und ich werde es wohl bleiben. auch dann noch, wenn die brüder verronnen sind … werde ich dann alleine sitzen, mit all den schwestern, auf ewig meine blicke an mich haltend? über das ewige leben muss ich wohl doch noch einmal nachdenken … gute nacht allerseits!