apfelschorle – gut & günstig … und mit pfand!

diese pet-pfand-flaschen haben es so richtig in sich. man kann doch kaum glauben, welche hochprodukte moderner verpackungsmitteltechnik die masse der – die durstigen beglückenden – braumeister goldgelber erfrischungsgetränke zur verfügung haben. unkaputtbar, den inhalt in ansprechende form bringend und sowas von instabil, dass sich das ding so gar nicht eignet, es jemandem mal kräftig über die rübe zu ziehen. leider! denn das täte ich nur allzu gerne – aus gegebenem anlass. solcherart sind die großen momente des anbrechenden feierabends: nen kräftigen schluck vom apfelschorle, süßer genuss, langer zug aus der flasche, absetzen, und dann: flopp …. die flasche springt – der dramturgie halber onomatopoetisch untermalt – in ihre normalform zurück, und meine tastatur macht bekanntschaft mit dem klebrigen nass (gelegentlich stimmt mich der aufdruck „ohne zuckersatz“ recht nachdenklich), das doch die flasche in sich halten sollte. „spaß im glas“ war eben gestern. und weil ich eigentümer einer wunderschön schwarzen und modernen funktastatur bin, kann ich sie ja nicht – dem standard-tastatur-fachkundigen rat eines bekannten folgend – einfach in die spülmaschine stellen. da fällt mir auf: hart ist sie allemal. das bringt mich unvermittelt auf eine idee … sorry, muss schnell nochmal weg. pfand zurück bringen … und zwar direkt zum hersteller.
gute nacht allerseits!

so während des fernsehens

das übliche. sehr netter abend und dann … noch ne runde tv. wer hat eigentlich diese fliege ins haus gelassen? tier … dummes. viel zu aktiv verglichen mit meiner reaktionszeit. ich seh schon, wie ich sanft vor der flimmerscheibe wegdämmere und dieses kleine geschöpf meine vorderen atemwege erklimmt. was ein ekel. sei’s drum … „die anbrechende kälte wird ihr das letzte fünkchen leben auspusten und mir wieder ruhige fernsehabende verschaffen“, so hoffte ich. doch was muss ich allenthalben und allerorten lesen. das klima ändert sich, und das wird sogar spürbar … viel zu warm ist es. dabei dachte ich immer: klima – das ist doch diese atmospärische kalte unebenheit in teams bei denen jede(r) der chef sein will oder es zumindest besser weiß als dieser. weit gefehlt – weltklima, plötzlich haben wir mal richtig was von der globalisierung. kombiniert mit unserer westlich orientierten gesellschaftlichen freude an nachterhellenden werbestrahlenwundererzeugenden insektentötern vor gigantisch beleuchteten techno-trance-house-hiphop-aränbie-wasweißdergeiernochalles-tempeln … na da kann’s einem klima schon anders werden. überhaupt: „klima“ … „klima“ … „klima“ … von (griechisch) klinein: neigen (Erdkrümmung und so) … wenn es sich von sich aus schon (quasi als bedingung der möglichkeit des geneigt-seins) neigt, das klima, dann ist doch klar, dass mensch das neigen irgendwann einmal wirklich zu spüren bekommt und es zu allerletzt auch ein ende des sich-neigens geben muss (oder hegt da jemand die vermutung, ja, den traum einer kosmischen wiedergburt?). … die katastrophe musste ja kommen: und so huste ich aus tiefster lunge dieses beflügelte schwarze etwas mit vollem karacho raus aus dem rachen … soll sich keiner wundern. auch ich tue es nicht … es musste so kommen!
gute nacht allerseits!

vorab: aus einer präsermonalen korrespondenz

(gewidmet unserm treuen bruder m.)

Cohen (05:15 PM) : der predigär, der predigär, der hats am samstagabend schwär ..

TheReverend (05:15 PM) : doch wenn er fertig ist, wie ich, dann lebts sich wahrlich königlich

Cohen (05:17 PM) : der patrick-freund, der lebe hoch, ich aber sitz im predigtloch …

TheReverend (05:19 PM) : daraus hilft nur, lass es dir sagen – etwas Gutes in den Magen

Cohen (05:21 PM) : das essen hatte seine zeit, doch noch bin ich nicht schreib-bereit

TheReverend (05:23 PM) : da hilft nur noch ein guter Wein – ach lass das Predigen doch sein.

Cohen (05:24 PM) : noch ein jährchen wärt die frist dann’s predigen zu ende ist

TheReverend (05:25 PM) : aber eines sollst du wissen – darfst dus nicht, dann wirst dus missen

Cohen (05:26 PM) : dies wird zu erkunden sein – morgen, bei nem gläschen wein

TheReverend (05:26 PM) : neuer Wein ist mein Begehr – dann werden schnell paar Flaschen leer

TheReverend (05:27 PM) : und mit nem Kuchen voller Zwiebel – da red ich gern von Mensch und Bibel

Cohen (05:27 PM) : und spannt uns dann mit wucht der ranzen, dann lassen wir die puppen tanzen

TheReverend (05:28 PM) : nur eines frage ich mich sehr, wo nehmen wir die Puppen her

Cohen (05:29 PM) : die klaun wir aus der muppetshow, die wird auch ohne puppen froh ..

Cohen (05:30 PM) : das essen treibt uns um gar fleißig … matthäus sechs vers einunddreissig!

TheReverend (05:30 PM) : nur einen kleinen Augenblick – ich schlage nach und such mein Glück

TheReverend (05:33 PM) : nun ja, wenn das Matthäus sagt, dann darauf ich auch hoffen mag. Jedoch von Puppen steht kein Wort – die finden wir an andrem Ort

Cohen (05:34 PM) : du sprichst dies wort so weise aus … jezt lass den puppen-ort heraus

TheReverend (05:35 PM) : ach tu nicht so mein alter Bruder – wir finden schon ein Teppichluder

Cohen (05:38 PM) : mit teppichludern ist’s so ne sache, da raubts mir jedesmal die sprache

TheReverend (05:39 PM) : drum machen wir auch jetzt hier Schluss – sonst bringt die Sache noch Verdruss. Den Text kopiere ich noch jetzt .. für unsern Kunstkritiker Metz

Cohen (05:43 PM) : es sei das dichten hier beendet, dank dem kopieren ist kein wort verschwendet !!!

ps: the reverend = der predigende bruder patrick s., cohen = alex vw