das ist mal eine ganz besondere angelegenheit. während der nikolaus mittlerweile in badeshorts geschenke austeilen kann, versinkt der osterhase bis zu seinen osterhasenohren in unterfränkischem neuschnee. wer hätte gedacht, dass der multimedial auszuschlachtende klimawandel tatsächlich das gefühlte klima wandelt. was nun kann es schöneres geben, als in dieser in weiß getauchten osterzeit das fest der auferstehung des auferstandenen hoch über der stadt der würze zu begehen – im schatten der beeindruckend qudratisch praktisch liturgisch-feierlich auszuschlachtenden festung auf mariens berge. leise fallen am morgen die weißen flocken herab, gleichsam der milchschaum der österlichen feierlichkeit. im grabig dunklen festungsgang spüren wir der stille und dunkelheit der gruft nach, fühlen wir, wie die schatten uns umfangen. und dann … bekommen wir einen eindruck davon, dass in diesen zeiten der kachelmannschen klimafluktuationen auch der kirche und ihrer andächtigkeit ein scharfer wind mit ungefähr 100db ins gesicht und respektive um die ohren weht. wer hätte gedacht, dass schon am frühen morgen völlig unliturgisch auf dem marienberg mit schwerem gerät die österliche schaumkrone von den fuß- und fahrwegen getilgt wird. mitten ins „derr herr ist auferstanden“ rattert dieser giftgrüne schneeschipptraktor den festungshof hinauf und hinunter, dass uns das nachfühlen des österlichen schreckens nicht mehr sonderlich schwer fällt. dem treckerfahrer ist anzusehen, dass rücksichtsvolle feinfühligkeit im bezug auf andächtige osterfeiergruppen bei seiner anstellung nicht zu den anforderungen im bereich sozialkompetenz gehört haben kann. nun denn, wir österlichen feierenden fliehen diesen ort des frühösterlichen getöses und machen uns mit den erloschenen osterteelichternimpraktischenplastikbecher auf zum blick über und gebet für die stadt. langsam kehrt die andächtigkeit zurück und die kühle des fallenden schnees umfängt meine unbehandschuhten finger. ich hoffe doch, dass die österlichen gebete nicht umsonst sind, sie nicht verhallen wie ein hauch im wind, sich auflösen wie ein durchnässtes liturgieblatt im neuschnee und wie meine 4 euro im festen marienburger parkautomaten. wenn schon das gebet verpuffen könnte, ich hoffe, die stadt würzburg weiß meine osterzwangskollekte gut zu verwenden … ist es der berühmte unterschied zwischen kostenlos und umsonst? wer beten kann, kann auch zahlen! einen wunderschönen tag allerseits.
ostern macchiato
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